Vernichtung „unwerten Lebens“ um Geld zu sparen

Bezirksrät*innen Bayerns zu Besuch in Tötungsanstalt Hadamar

Wir Grünen Bezirkrät*innen gehen regelmäßig auf Bildungsreisen, um zu schauen, wie Psychiatrie und Inklusion außerhalb Bayerns angegangen werden. Bei den von Peter Gack hervorragend organisierten Reisen schauen wir uns sowohl kommunale Einrichtungen als auch Best-Practice-Beispiele aus der Sozialwirtschaft an.

Dieses Mal führte uns unsere Tour auch nach Hadamar zur Gedenkstätte, die an die Verfolgten der nationalsozialistischen „Euthanasie“ erinnert. Dort wurden von 1941 bis 1945 fast 15.000 Menschen in der damaligen Tötungsanstalt ermordet. Hierzu gehörten psychisch Erkrankte und Menschen mit Behinderung, es waren Alte und Junge, Männer, Frauen und Kinder. Diese Menschen stammten aus weiten Teilen Deutschlands sowie aus vielen Ländern Europas. 

Soweit die Einleitung – aber was dieser Besuch mit uns gemacht hat, ist unbeschreiblich. Wir durchliefen von der Ankunftsscheune, in denen die Menschen in den „Grauen Bussen“ im Stundentakt angeliefert wurden, in den Umkleideraum, wo sie alle Kleidung ausziehen mussten und mit übergeworfenen Mänteln zum Arztraum kamen. Die „ärztliche Untersuchung“ hatte ihren Namen nicht verdient, denn es wurde nur nach „zu sezierenden Personen“ aussortiert. Von dort aus ging es über eine Steintreppe in den Kappengewölbekeller, in dem im Vorraum zur Gaskammer die Mäntel abgelegt werden mussten, bis sich die Gaskammertür öffnete und die Menschen „zum Säubern“ hineingeführt wurden. Die Türe wurde geschlossen, der Gashahn geöffnet und über ein Sichtfenster geschaut, wann alle Menschen getötet waren. Die Leichen wurden über den „Schleifgang“ zum Krematorium geschleift und verbrannt. 10.000 Menschen in nur 8 Monaten fielen 1941 diesem grausamen, penibel ausgearbeiteten und durchgeführten Tötungsvorgang zum Opfer. 

Wie fragen uns heute warum? Die Antwort ist heute so aktuell wie damals: Es geht vordergründig um Ideologie, um Erbgut und Rassenwahn, aber auch um Geld zu sparen – Geld für den Lebensunterhalt des „unwerten Lebens“.

Erinnern wir uns gemeinsam an die Ermordeten und lassen sie uns Lehren ziehen aus der Vergangenheit für Gegenwart und Zukunft. Lassen wir es nicht zu, dass dieses „Geld sparen“ wieder „in“ wird!

Menschen mit Behinderung gehören in die Gesellschaft! Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen! 

#niewiederistjetzt

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